Samstag, 26. Mai 2012

Sonne, Sonnenbrand, Lebensbrand...


Die Tage vergehen wie im Flug, bald ist es mitten im Sommer, dann Herbst, dann Winter und bald ist ein Jahr vorbei, dann das nächste und das übernächste. Die Jahre nehmen sich an die Hand und formen Jahrzehnte und ich stehe in ihrem Kreis und werde älter. Im Moment stehe ich still, das Leben zieht so vorbei an mir und ich bin gefangen in Pflicht und Freuden. Die Arbeit schnürt ein enges Korsett das mir genau so angenehm wie lästig ist, vielleicht gerade deswegen weil ich sie so mag. Sollte ich jemals in der Lage sein soviel Geld zu besitzen das ich nicht mehr arbeiten müsste, gehörte ich doch zu denjenigen die es trotzdem tun. Nur nach dem tun ist entspannen auch Entspannt. Es gibt meinem Leben einen Rahmen und einen Sinn, ich weiß nicht ob ich unbedingt dort wo ich jetzt arbeite weiter arbeiten würde und nicht selbst etwas Kleines, feines auf die Beine stelle. Aber ebenso könnte ich das auch jetzt schon tun, was hält mich davon ab? Das Risiko ist überschaubar und klein, die Lust dazu ist da aber doch schiebe ich die Möglichkeit vor mir her wie ungeöffnete Briefe. Es wird Zeit etwas zu verändern, nicht weil ich es muss - sondern weil ich es kann.

DO MORE OF WHAT MAKES YOU HAPPY!

PS: Pfingsten ist so sonnig wie lange nicht mehr, der erste Sonnenbrand des Jahres ganz unbemerkt bei frischem Ostwind eingefangen, SEUFZ, sehr unnötig aber nun auch nicht mehr zu ändern.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Gedankenpausen - Gedankenflausen


Zwischen dem alltäglichen und gewollten, den ungeliebten und erlebten schieben sich Gedankenpausen. Der Mai bringt uns den April, Sonne – Regen – Sonne – Regen , die Gespräche mit meiner Mutter über das Älterwerden und die daraus resultierenden Probleme machen das ganze grotesk. Wie viele Gute Jahre bleiben einem bevor es nicht mehr so leicht geht, bevor einem der Körper die Grenzen aufzeigt? 20, 30 Jahre oder mehr oder weniger? Lebe jetzt und nicht später! Lebe sinnvoll scheint es einem anzuschreien und doch verbringen wir einen großen Teil unserer Zeit mit Banalitäten die unser Leben füllen, befüllen, so das dann diese Gedanken an den Rand gedrängt werden ohne sie weiter zu beachten. Wer würde schon sinnvoller Leben wenn er wüsste was ihn da erwartet, nur die wenigsten kämen mit soviel Entscheidungsfreiheit zurecht, wo wir es doch gewohnt sind das alle das Beste für uns wollen und unsere Wege bis auf einige Freiheiten vorgegebenen Bahnen folgen. Nein? Ja? Der Weg für den Erfolg ist genauso angelegt wie für das Versagen, beide folgen ihren Regeln die man kennt, es liegt nur an einem selbst welchen man beschreitet. Wirklich?!

Freitag, 4. Mai 2012

weine wenn Du noch Tränen hast - sonst lache!

Die Wolke sprach zu mir: "Ich vergehe";
die Nacht sprach: "Ich tauche ein in den feurigen Morgen."
Der Schmerz sprach: "Ich verharre in tiefem Schweigen als seine Fußspur."
"Ich sterbe hinein in die Vollendung", sprach mein Leben zu mir.
Die Erde sprach: "Mein Licht küsst deine Gedanken jeden Augenblick."
"Die Tage vergehen", sprach die Liebe, "aber ich warte auf dich."
Der Tod sprach: "Ich fahre das Boot deines Lebens über das Meer."

Rabindranath Tagore


Der Mai, der Mai
er kommt und geht
Jahr um Jahr
Frühling, Kraft- und Wonnemonat
und Todestag zugleich

Ein kleines Leben
Ein kurzes Leben
Wider die Natur
Ich vermisse Dich 

Einfach nur!


Die Tränen sind geweint und das Lachen hat wieder Einzug in mein Leben gehalten, schon etwas länger. Auch weil es so ist wie es ist, weil du so warst wie Du bist, bin ich so geworden wie ich bin. Ich danke Dir dafür wenngleich ich mir wünschte dass wir mehr Leben miteinander geteilt hätten.

Donnerstag, 3. Mai 2012

White Shadows


In einem anderen Leben, sie ist gebunden und vor sich selbst davon gelaufen, erst später fand sie den Kern des Problems. Irgendwann in ihrer selbst gewählten Einsamkeit meldete sie sich in einem Portal an wo viele Freundschaft gar Liebe suchen und doch das Körperliche wollen. Schnell gerät die Beute in den Bann der Jägerin, ist es ein Instinkt der sie dort treibt? Das sie kann wenn sie will, immer noch! Es vergehen Wochen in denen man sich mehr oder weniger belanglos aber freundlich ja gar mit Witz schreibt, sich über Gott und die Welt austauscht und irgendwann reift auf beiden Seiten das Verlangen aus der Theorie eine Praxis zu machen. Schreiben ist die eine Sache, sich Aug um Aug gegenüber zu stehen sicher eine andere. Irgendwann wird sie sagen dass sie sich zu einem Geschäftsessen trifft und danach bei Freunden übernachtet um auch ein Glas Wein trinken zu können. 

Es kommt ganz anders. Sie treffen sich ganz unverbindlich in einer Tappasbar, trinken Mojito und reden über Gott und die Welt, Er, Unternehmer, ein hohes Tier, Sie augenscheinlich aus einer ganz anderen Welt aber doch auf Augenhöhe. Er erzählt ihr privates und auch sie bringt Beispiele dazu. Warum sich belügen wenn es so offensichtlich ist. Sie ist nicht oberflächlich aber findet Attraktivität spielt immer eine Rolle. Das wird ihr auch von Ihm auf den Kopf zugesagt. Hat er sie erkannt obwohl es da nichts zu erkennen gab. Wollte er nur eine Bestätigung? Es hatte sie überrascht! Nach Stunden fahren sie mir Ihrem Auto durch die Stadt im CD Player läuft Coldplay “White Shadows“

Maybe you'll get what you wanted
Maybe you'll stumble upon it
Everything you ever wanted
In a permanent state

Am blauen Himmel treiben große weiße Wolkenschiffe übers Land. Die Luft ist sommerwarm aber ohne die erdrückende Schwüle, alles fühlt sich leicht an. Die Gedanken an andere Dinge sind ausgeblendet. Sie fahren zu einem Hotel, vorher kaufen sie noch schnell Rotwein und eingelegt Oliven. Auf dem Zimmer angekommen lassen sie die Zurückhaltung fallen. Es ist angenehm und ohne Verpflichtung, Sinnlich und witzig. Weitere Stunden vergehen bis sie atemlos nebeneinander liegen. Er ist schnell eingeschlafen, sie wälzt sich im Bett hin und her, wollte sie in den Arm genommen werden? Unruhig und fast schlaflos ist Ihre Nacht und irgendwann kann auch er nicht mehr richtig schlafen. Sie hätte sich wohl eine Umarmung gewünscht und schmollt aber was hätte das schon gebracht. Sie fängt zu überlegen an und merkt dass es eine Flucht ist, eine Flucht mit einem Helfer der für sie den ersten Schritt tun soll. Nicht verlassen sondern verlassen werden liegt ihr, sie brauch Hilfe. Verlassen werden scheint ihr der richtige Weg, doch sie wird nicht verlassen es klebt an ihr wie Pech und Schwefel. Am nächsten Morgen ist die Stimmung merklich kühl, gar nüchtern. Heute versteht sie warum, damals auch aber sie wollte es nicht verstehen. Sie trinken an der nächsten Ecke schnell einen Kaffee, drücken sich, ein Kuss auf die Wange wie bei flüchtigen Bekannten. Er muss auf den nächsten Geschäftstermin, sie nach Hause. Später wird sie seine Nummer aus dem Telefon löschen. Sie werden sich nie mehr schreiben, hören, sehen. Es ist eine Entscheidung die Ihr leicht fällt, es ist Respekt gegenüber ihrer beider Leben. Sie fährt nach Hause, der Tag ist noch jung, die Sonne gerade aufgegangen. Sie mag die Luft am Morgen, den neuen Anfang jeden Tages. 

Maybe you'll know when you see it 
Maybe if you say it, you'll mean it
And when you find it you'll keep it
In a permanent state, a permanent state

Mittwoch, 2. Mai 2012

Die einen kommen die anderen gehen.


Heute ein Besuch bei meinen Eltern, meine Mutter hat eifrig ausgemistet und nun stehen in ihrem Wohnzimmer mindestens 10 Umzugskartons, eine neue Wohnung haben sie allerdings noch nicht gefunden. Sie sind sich generell nicht sicher was sie eigentlich wollen. Der Grundgedanke war ursprünglich einmal ein generationenübergreifendes wohnen wobei ich mit meinem Vater nur mäßig kompatibel bin, ein Haus für sich allein wollen sie nicht mehr und eine Eigentumswohnung schränkt den Freiheitsdrang meines Vaters wiederum zu sehr ein. Es müsste schon eine Hütte in den Bergen sein, gleichwohl so eine in der mein Vater geboren wurde.

Im letzten Urlaub waren wir nur unweit davon in einer Ferienwohnung untergebracht. Und nach ca. 15 Jahren war ich das erste mal wieder dort. Es steht nicht mehr viel von dieser Hütte. Der Zahn der Zeit, die Jahreszeiten und das Wetter nagen an Holz und Stein. Das Dach hängt in der Mitte durch, dazwischen klaffen große Löcher. Die Natur hat sich Stück für Stück vorangearbeitet und überwuchert nun Küche und Hauswirtschaftsraum fast vollständig. Konnte man vor Jahren noch in das Haus gehen, so ist nun das Dach eingebrochen und auch die Außenmauern stehen nur zur hälfte. Das Bett meiner Großmutter hängt quer von den Resten der oberen Holzdecke herunter und ist seltsam verdreht. Genau in diesem Bett wurde mein Vater geboren. Vor meinem geistigen Auge und aus dem Gedanklichen konstruierte ich mir in diesem Moment wie es einmal ausgesehen hat. Obstbäume und wilde Wiese, ein paar Hühner hier und da, der Hund in dessen Hütte sich mein Vater vor der Großmutter versteckte. Es war ein hartes Leben und es war ein einfaches Leben aber es hatte sein ganz eigenes Glück. Generell lausche ich gerne diesen alten Geschichten und bin oft traurig dass ich meine Großmuter nicht öfters über die damalige Zeit ausgefragt habe.

Das Interesse an meinen Vorfahren kam erst später, einmal als Jungendliche hatte ich mir schon meinen Stammbaum zusammen geschrieben, finde aber leider diese Notizen nicht mehr. Wertvolles Wissen ging damit verloren, im Geheimen hoffe ich immer noch es nur irgendwo abgeheftet zu haben und es bei der durchsicht meiner Unterlagen wieder zu finden. Mich fasziniert dabei in erster Linie der Gedanke dass ich ein direkter Nachkomme bin und sich im Laufe der Jahrhunderte das Schicksal dafür entschieden hat diesen Zweig weiter wachsen zu lassen. Ich wiederum trage nun dann und wann Informationen lose zusammen damit dieses kleine Wissen nicht zum erliegen kommt.

Meine Großmutter starb vor 8 Jahren und ich vermisse sie schrecklich, das kann mir keiner zurückgeben und mit dem älter werden kommt die Erkenntnis Jahr für Jahr näher das, dass Leben endlich ist. Erst sind es Großeltern und Eltern, Freunde die vielleicht durch ein Unglück ums Leben kommen und schlussendlich wir selbst. Selig diejenigen die nicht so ausführlich über das klamme Gefühl ihres eigenen Ablebens denken. Mein Vermächtnis ist wohl die nächste Generation an unserem Lebensbaum, meine Tochter die den Namen Ihrer Ur-Großmutter trägt, ein Stück von mir das in Ihr weiterleben darf.


Dienstag, 1. Mai 2012

Ein Gartentag mit Gewitter


Zu dem grauen mäßig warmen Tag von gestern gesellte sich heute wieder blauer Himmel und fast sengende Hitze. Andere haben diesen Tag sicher genutzt um Ausflüge zu machen oder irgendwo im Schatten mit kühlem Getränk zu sitzen. Örtlich gesehen wurde der ein oder andere Maibaum aufgestellt, der solange weiß und blau in den Himmel ragt bis ihn sich der nächste Sturm oder Blitz holt. Wir (Freunde und ich) spielten heute Ab ins Beet. Ein paar qm2 Platten verlegt, den halben Garten umgegraben und danach neuen Rasen angesät im nächsten Fluss schöne grobe Steine für die Beeteinfassung gesucht, hier und da noch Neues einpflanzen und es entwickelt sich aus dem Hinterhof mit Rasen ein Wohlfühlgarten mit Entspannungsfaktor. Zur Belohnung gab es auf dem Nachhauseweg einen kurzen aber kräftigen Regenguss mit kleinem Hagelschlag, dazu großartige Wolkenformationen, ärgerlich dass die Kamera zuhause lag! Erfurcht vor den Elementen, die Natur zeigt einem schon welche Bedeutung sie einem beimisst. Wer schon ein Gewitter in den Bergen erlebt hat weiß wovon ich rede. Nun bin ich etwas ausgelaugt aber die angenehme Form davon. Körperliche Arbeit schafft diese Balance zwischen den geistigen Zwischentönen und damit eine angenehme Mattheit die sonst nur Alkohol oder Sex auf mich ausüben. Mein Beruf ist eher Kopfsache oder vielmehr Phantasie und Beschönigung der Realitäten als körperliches Tagewerk, was nicht heißt das sich damit nicht auch erschaffen lässt. Ich wehre mich ein wenig gegen den Rest der Woche, gerade noch einen Termin eingetragen der mir zusätzlich viel Aufmerksamkeit abverlangt. Ich liebe es auf der einen Seite mich mit Menschen zu umgeben und bin dann gerne wieder so allein wie es mir möglich ist. Ich hätte Psychologie studieren sollen, es ist mir eine ebenso große Freunde sie zu entdecken und zu ergründen wie es mich oft erschreckt. Vielleicht nur deswegen weil die Abgründe anderer mir meine eigenen aufzeigen?

Muss ich älter werden!?


Meine Generation hat heutzutage das Problem das sie nicht alt werden kann oder nicht älter werden will und was ist alt werden. Ich kenne viele in meinem Alter denen es genau so geht wie mir. Trotz Beruf und Familie fühlen wir uns nicht so wie es unserem Alter doch entsprechen müsste, es ist beinahe so als wären wir innen drin immer noch Kinder aber eben mit Erwachsenen Problemen. Es ist sozusagen ein Generationenproblem der freien Geister und Möglichkeiten, niemand muss sich heutzutage nur auf einen Bereich festlegen und läuft dabei auch Gefahr immer ein wenig haltlos im Leben zu bleiben. Es muss dann doch ein eine art des Erwachsenwerdens sein wenn wir uns festlegen z.B. auf eine Partnerschaft (wobei ich von Monogamie nicht restlos überzeugt bin WAS aber eine ganz andere Geschichte ist.)

Ist das allein der Grund für dieses Phänomen oder hängt da viel mehr daran? Die einen werden nicht älter weil sie nicht älter werden wollen die anderen weil sie es nicht können? Biologisch stehen wir in der Mitte unseres Lebens und Geistig doch erst ganz am Anfang! Ich vermute dass es wohl auch daran liegen mag dass wir relativ problemlos und vor allem in eine sichere Zeit hineingeboren wurden. Gut es gab auch bei uns die mehr oder weniger üblichen Konflikte der Weltgeschichte dennoch sind wir im Überfluss aufgewachsen, ich kenne viele die sich heute von weichgespülten Medien und seichter Unterhaltung berieseln lassen ohne annähernd Ahnung zu haben was da auf diesem Planeten los ist. Ist es vielleicht ein Zeichen des älter Werdens oder sich älter Fühlens das man mehr Angst um die Zukunft der anderen hat, bestimmt auch um seine eigene bangt aber in erster Linie um die seiner Kinder und um was bangen die, die keine Kinder haben? Und ist es kindlich unbeschwert wenn man sich von eben dieser Seichten Unterhaltung ablenken lässt?

Ich könnte glauben das es nur eine andere Art des vor sich Weglaufens sein könnte, keine Pflichten, keine Zwänge und doch haben wir beides immer an unserer Seite und ich denke man braucht es genauso wie freie Bestimmung im Leben. Auch ein starker, hoher Baum lässt sich am Anfang von seiner Begrenzung führen um dann nach einiger Zeit sicher in den Höhe zu wachsen.

Im Grunde bin ich erwachsen und vielleicht hatte ich Glück und mir etwas mehr Kind in mir drin bewahrt, was mich immer noch staunen lässt, mich immer noch hoffen lässt auf das gute in uns und in der Welt, ich immer noch glauben möchte das alles gut wird.