Donnerstag, 3. Mai 2012

White Shadows


In einem anderen Leben, sie ist gebunden und vor sich selbst davon gelaufen, erst später fand sie den Kern des Problems. Irgendwann in ihrer selbst gewählten Einsamkeit meldete sie sich in einem Portal an wo viele Freundschaft gar Liebe suchen und doch das Körperliche wollen. Schnell gerät die Beute in den Bann der Jägerin, ist es ein Instinkt der sie dort treibt? Das sie kann wenn sie will, immer noch! Es vergehen Wochen in denen man sich mehr oder weniger belanglos aber freundlich ja gar mit Witz schreibt, sich über Gott und die Welt austauscht und irgendwann reift auf beiden Seiten das Verlangen aus der Theorie eine Praxis zu machen. Schreiben ist die eine Sache, sich Aug um Aug gegenüber zu stehen sicher eine andere. Irgendwann wird sie sagen dass sie sich zu einem Geschäftsessen trifft und danach bei Freunden übernachtet um auch ein Glas Wein trinken zu können. 

Es kommt ganz anders. Sie treffen sich ganz unverbindlich in einer Tappasbar, trinken Mojito und reden über Gott und die Welt, Er, Unternehmer, ein hohes Tier, Sie augenscheinlich aus einer ganz anderen Welt aber doch auf Augenhöhe. Er erzählt ihr privates und auch sie bringt Beispiele dazu. Warum sich belügen wenn es so offensichtlich ist. Sie ist nicht oberflächlich aber findet Attraktivität spielt immer eine Rolle. Das wird ihr auch von Ihm auf den Kopf zugesagt. Hat er sie erkannt obwohl es da nichts zu erkennen gab. Wollte er nur eine Bestätigung? Es hatte sie überrascht! Nach Stunden fahren sie mir Ihrem Auto durch die Stadt im CD Player läuft Coldplay “White Shadows“

Maybe you'll get what you wanted
Maybe you'll stumble upon it
Everything you ever wanted
In a permanent state

Am blauen Himmel treiben große weiße Wolkenschiffe übers Land. Die Luft ist sommerwarm aber ohne die erdrückende Schwüle, alles fühlt sich leicht an. Die Gedanken an andere Dinge sind ausgeblendet. Sie fahren zu einem Hotel, vorher kaufen sie noch schnell Rotwein und eingelegt Oliven. Auf dem Zimmer angekommen lassen sie die Zurückhaltung fallen. Es ist angenehm und ohne Verpflichtung, Sinnlich und witzig. Weitere Stunden vergehen bis sie atemlos nebeneinander liegen. Er ist schnell eingeschlafen, sie wälzt sich im Bett hin und her, wollte sie in den Arm genommen werden? Unruhig und fast schlaflos ist Ihre Nacht und irgendwann kann auch er nicht mehr richtig schlafen. Sie hätte sich wohl eine Umarmung gewünscht und schmollt aber was hätte das schon gebracht. Sie fängt zu überlegen an und merkt dass es eine Flucht ist, eine Flucht mit einem Helfer der für sie den ersten Schritt tun soll. Nicht verlassen sondern verlassen werden liegt ihr, sie brauch Hilfe. Verlassen werden scheint ihr der richtige Weg, doch sie wird nicht verlassen es klebt an ihr wie Pech und Schwefel. Am nächsten Morgen ist die Stimmung merklich kühl, gar nüchtern. Heute versteht sie warum, damals auch aber sie wollte es nicht verstehen. Sie trinken an der nächsten Ecke schnell einen Kaffee, drücken sich, ein Kuss auf die Wange wie bei flüchtigen Bekannten. Er muss auf den nächsten Geschäftstermin, sie nach Hause. Später wird sie seine Nummer aus dem Telefon löschen. Sie werden sich nie mehr schreiben, hören, sehen. Es ist eine Entscheidung die Ihr leicht fällt, es ist Respekt gegenüber ihrer beider Leben. Sie fährt nach Hause, der Tag ist noch jung, die Sonne gerade aufgegangen. Sie mag die Luft am Morgen, den neuen Anfang jeden Tages. 

Maybe you'll know when you see it 
Maybe if you say it, you'll mean it
And when you find it you'll keep it
In a permanent state, a permanent state

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